Sanierung von „Der Wiebelsborn“ – Dä Emelser Boa“
Nachdem der 1996 neugestaltete Brunnen nicht nur in die Jahre gekommen war, sondern leider auch unter Vandalismus gelitten hatte, konnte er nun wieder frisch saniert der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben werden.
Der städtische Bauhof hat nicht nur das Umfeld und auch das Tretbecken gereinigt, sondern auch die Fliesen auf den Treppenstufen erneuert. Auch war leider eine Neubeschaffung des Schildes notwendig, auf dem die historische Bedeutung und auch die frühere Nutzung der Anlage anschaulich erklärt wird.
Die Stadt Emmelshausen freut sich, dass sie den Bürger und Bürgerinnen wieder eine kleine Oase der Ruhe und Entspannung zur Verfügung stellen kann. Dies auch verbunden mit einem sorgsamen Umgang mit der Anlage.
Karl-Heinz Hoffmann
Beigeordneter
Geschichte zum Wiebelsborn
„Der Wiebelsborn“ – „Dä Emelser Boa“
Während diese Brunnenanlage in Liesenfeld immer „Der Wiebelsborn“ genannt wurde, wies die in Basselscheid geläufige Bezeichnung „Dä Emelser Boa“ auf die historische Bedeutung der Anlage hin. Unstrittig diente der Brunnen, der eigentlich gar kein Brunnen ist, zu Wasserversorgung des bereits im 14. Jahrhundert untergegangenen bzw. verlassenen kleinen Dorfes „Emelshusen“. Das Dorf war im Jahre 1935 Grundlage für die Namensgebung der neu gegründeten Gemeinde Emmelshausen.
Die Brunnenanlage ist nicht auf einer Quelle errichtet. Sie wird von einem unterirdischen Zufluss gespeist, der aus dem etwa 300 m östlich gelegenen „Klöppchen“ kommt Dieser Zufluss wurde über lange Zeit als eine römische Wasserleitung angesehen. Nachdem jedoch in jüngster Zeit festgestellt wurde, dass nur die letzten Meter dieses unterirdischen Wasserflusses mit Bruchsteinen ausgestickt sind, kann diese Annahme wohl nicht länger aufrechterhalten werden. Nach dem Auflassen des kleinen Dorfes Emelshusen wurde die – allerdings recht spärlichen – Ländereien auf die Dörfer Basselscheid und Liesenfeld verteilt. Auch der Brunnen wurde zum gemeinsamen Eigentum der beiden Dörfer im Verhältnis 2:1 erklärt, wobei allerdings Liesenfeld trotz des geringen Eigentums aufgrund der größeren Einwohnerzahl den höheren Nutzen vom Brunnen hatte. Die Brunnenanlage diente über Jahrhunderte als sicheres Wasserreservoir für beide Dörfer. In einem schriftlichen Vertrag vom 14. Februar 1581 wurde vereinbart, dass Liesenfeld für die Mehrnutzung des Brunnens eine bestimmte Menge Saathafer an Basselscheid zu liefern hatte.
Durch die Neugestaltung der Anlage im Jahre 1996 soll der Brunnen allen Einwohnern des „wiedererstandenen“ Emmelshausen als eine Zone der Ruhe und Erholung dienen.
Bild zur Meldung: Sanierung von „Der Wiebelsborn“ – Dä Emelser Boa“